Tränende Augen

Wasser und verschiedene Proteine – das sind die Bestandteile der Tränenflüssigkeit. Ein Tränenfilm aus mehreren Schichten überzieht das Auge, um es vor Keimen zu schützen und es mit Nährstoffen und Sauerstoff zu versorgen. Tränen, die man beim Weinen vergiesst, fehlt diese nützliche Funktion, denn sie sind ganz anders zusammengesetzt. Unter anderem enthalten sie auch Stoffe, die der Körper unter Stress produziert.

Es gibt verschieden Gründe, die zu tränenden Augen führen können:

• Bindehautentzündung (Konjunktivitis): Bakterien, Viren oder Pilze können Infektionen auslösen. Bakterien verursachen oft eitrige, verklebte Augen. Diese Infektionen werden mit Antibiotika behandelt. Aber auch ohne Erreger kann es zu einer Bindehautentzündung kommen, wobei Allergien, trockene Augen, Kontaktlinsen, UV-Strahlen und Verätzungen die Ursachen sind. In diesen Fällen spricht man von nichtinfektiösen Ursachen.
• Trockene Augen: Eine der häufigsten Ursachen des tränenden Auges ist das trockene Auge. Ein Widerspruch? Nur auf den ersten Blick. So kann zum Beispiel im Winter trockene Heizungsluft das Auge reizen, worauf es übermässig zu tränen beginnt. Die Tränenflüssigkeit soll helfen, die trockene Luft zu kompensieren. 
• Altersbedingte Ursachen: Entwicklungen im Alter können zu einer Störung führen. Vor allem ältere Frauen sind häufig von tränenden Augen betroffen. Dies ist in den meisten Fällen auf die altersbedingte Umstellung der Hormone in den Wechseljahren zurückzuführen, die einen Einfluss auf die Tränenproduktion haben kann.
• Reizung des Auges durch Umwelteinflüsse: Viele Umwelteinflüsse können zu tränenden Augen führen. Z. B. geringe Luftfeuchtigkeit, trockene Heizungsluft oder Zugluft. Aber auch zu langes Arbeiten am Computer oder Smartphone kann zu Beschwerden führen.
• Hornhautverletzungen: Bei einer Verletzung der Hornhaut durch Fremdkörper versucht sich das Auge zu schützen: Durch erhöhte Tränenproduktion versucht es, den Fremdkörper loszuwerden. Dies ist jedoch kein chronischer Zustand.
• Tränenwege: Auch eine Verstopfung der Tränenwege kann zu tränenden Augen führen. Eine solche Verstopfung entsteht durch eine Störung der Lipidproduktion, bei der auch die Zusammensetzung der Tränenflüssigkeit in Mitleidenschaft gezogen wird.
• Fehlsichtigkeiten/Lidfehlstellungen: Auch Fehlsichtigkeiten und Lidfehlstellungen können zu tränenden Augen führen.

Es macht sich oft durch folgende Symptome bemerkbar: Übermässiges Tränen der Augen, oft verbunden mit Jucken und Reizungen. Es können aber auch Druckgefühle, Lidschwellungen, Schmerzen oder Sehstörungen auftreten.

Tränende Augen sind keine Krankheit, aber wenn sie häufiger oder gar dauerhaft auftreten, sollten Sie unbedingt einen Kontrolltermin bei uns vereinbaren, um eine unbekannte Ursache auszuschliessen. In den meisten Fällen ist das trockene Auge oder eine Störung der Lipidschicht die Ursache für tränende Augen. In vielen Fällen wird tränendes Auge mit entsprechenden Augentropfen behandelt.

Vor einer allfälligen Behandlung der tränenden Augen gibt es immer ein persönliches Beratungsgespräch mit dem Arzt oder der Ärztin, welche die Behandlung vornehmen wird. Dabei werden Sie über den genauen Ablauf der verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten sowie über mögliche Risiken und Nebenwirkungen informiert. Im Rahmen dieses Beratungsgesprächs wird auch ein individueller Behandlungsplan erstellt, damit ein optimales Ergebnis erzielt werden kann.