«Das Wichtigste ist, unsere Patientinnen und Patienten optimal zu behandeln»

Prof. Dr. David Goldblum gehört zu den renommiertesten Experten auf dem Gebiet der Augenheilkunde in der Schweiz. Ab Oktober startet der mehrfach ausgezeichnete Ophthalmologe als Chief Medical Officer bei den Pallas Kliniken und wird Patientinnen und Patienten in den Kliniken in Bern und Olten behandeln.

Prof. Dr. Goldblum, weshalb haben Sie sich entschieden, bei den Pallas Kliniken einzusteigen?
Die Pallas Kliniken stehen für medizinische ophthalmologische Exzellenz und stechen gleichzeitig mit einer ausgezeichneten Dienstleistungsqualität hervor. Deshalb hatte ich mich sehr gefreut, als ich für die Stelle des Chief Medical Officer angefragt wurde. Ausserdem war da zwischen dem Inhaber Georgos Pallas und mir Sympathie auf den ersten Blick; wir funktionieren ähnlich, ergänzen uns aber auch gut. Dies hat meinen Entscheid, sicher entscheidend beeinflusst. Ich freue mich deshalb sehr auf diese neue Herausforderung.

Was ist Ihnen an Ihrem neuen Arbeitsort wichtig?
Das Wichtigste ist, dass wir unsere Patientinnen und Patienten optimal und in bester Qualität behandeln können. Gleichzeitig ist mir wichtig, dass ich mit gut ausgebildeten Fachleuten zusammenarbeiten kann, die Freude an ihrer Arbeit haben. Eine Klinik ist keine One-Man-Show, wo nur der Arzt oder die Ärztin zählt. Es ist ein gemeinsames interdisziplinäres Arbeiten mit zahlreichen Berufsgruppen sowohl im medizinischen wie auch im administrativen Bereich, das vom gegenseitigen Respekt und Wertschätzung lebt.

Weshalb haben Sie sich für den Beruf des Augenarztes entschieden?
Mir gefällt die Kombination von Mikrochirurgie und dem mathematisch-physikalischen Bereich. Ausserdem behandelt der Augenarzt Patientinnen und Patienten jedes Alters, vom Neugeborenen bis zum Greis. Das ist sehr spannend.

Auf welche Gebiete haben Sie sich spezialisiert und weshalb?
Ich habe mich auf den vorderen Augenabschnitt spezialisiert, auf Hornhauttransplantationen und Okuloplastik, also Eingriffe am Lid oder den Tränenwegen. Der vordere Augenabschnitt hat mich immer fasziniert. Ich finde es schon rein physikalisch ausserordentlich spannend, dass wir mit der Hornhaut ein lebendes Gewebe haben, das durchsichtig ist. Wie dieses besondere Gewebe funktioniert und wie man es erhalten kann, gehört für mich zu den interessantesten Fragen in der Augenheilkunde. Was die Okuloplastik betrifft, fasziniert mich das ästhetisch-funktionelle des Augenlides: Wenn wir die Augen nicht regelmässig schliessen könnten, würde die Hornhaut austrocknen, trübe werden und wir würden in der Folge erblinden. Beim Augenlid kommt gleichzeitig zum Funktionellen die kosmetisch-ästhetische Komponente hinzu – eine faszinierende Kombination.

Was würde Sie als die wichtigsten Meilensteine in Ihrer bisherigen Karriere bezeichnen?
Ich versuche, stets die neusten Technologien und Techniken umzusetzen und die Ophthalmologie in der Schweiz weiterzubringen. Entsprechend sind die neuen Operationstechniken, die ich eingeführt habe, wichtige Meilensteine in meiner Arbeit. Ich bin froh und auch stolz darauf, wenn ich eine Weiterentwicklung einführen kann. Zudem konnte ich zur Entwicklung von neuen Geräten beitragen, welche die Diagnostik verbessern. Diese Zusammenarbeit werde ich auch in den Pallas-Kliniken fortsetzen.

Können Sie dazu Beispiele nennen?
Ich habe etwa das Verfahren der Osteo-Odonto-Keratoprothese in der Schweiz eingeführt. Dabei wird ein Stück Zahn mit der Zahnwurzel ins Auge verpflanzt und dient als Hornhautprothese. Dies verhilft schwer sehbehinderten Menschen zu einem neuen Sehvermögen. Weiter setze ich verschiedene neue Techniken im Bereich der Hornhautransplantation ein oder auch das Neurotisations-Verfahren, wobei ein transplantierter Nerv aus dem Beinbereich dem Auge wieder Sensibilität zurückbringt.

Sie sind auch in der Forschung und Wissenschaft sehr aktiv. Was reizt Sie daran besonders?
Es ist die Herausforderung nach der Weiterentwicklung des Fachs: das Auge noch besser verstehen, neue Operationstechniken ermöglichen, dadurch das Sehvermögen verbessern – da möchte ich gerne meinen Teil dazu beitragen. Am Ende soll die ganze Arbeit immer der Patientin und dem Patienten zugutekommen.

Auf welchen Gebieten sind Sie wissenschaftlich tätig?
Ich forsche unter anderem auf dem Gebiet des trockenen Auges. Darüber weiss man bis heute noch viel zu wenig. Ausserdem bin ich schon seit 20 Jahren an der medizinaltechnischen Forschung beteiligt und helfe somit, neue Geräte und Hilfsmittel zu entwickeln. Noch exaktere Messungen am Auge zu ermöglichen, noch präzisere Instrumente herzustellen dank neuen Technologien, das ist ausserordentlich faszinierend und wichtig.

Werden Sie Forschung und Entwicklung auch bei den Pallas Kliniken vorantreiben?
Ich sehe in der klinischen Forschung viel Ausbaupotential und möchte deshalb ein klinisches Research Center aufbauen. So kann ich mein Knowhow, das ich mir in den vergangenen 20 Jahren auf diesem Gebiet aufgebaut habe, gut einbringen und die Studien systematischer vorantreiben.

Wo tanken Sie eigentlich die Energie, die Sie für Ihre anspruchsvolle Tätigkeit brauchen?
Sicher in der Natur. Diese ist eine gute Energiequelle. Ich gehe gerne mit meiner Frau und unserem Hund wandern oder spazieren. Ausserdem besuche ich gerne Ballettaufführungen und Kunstausstellungen. Zeitgenössische Kunst ist eine Passion von mir.

Autor
Pallas Kliniken
Publiziert am
01.10.2020
Kategorie
Menschen
Tags
David Goldblum , CMO , Olten , Bern
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