Urologie

Die Urologie betrifft Frau und Mann und befasst sich mit Erkrankungen der Nieren, der Harnleiter, Blase, Harnröhre, der männlichen Genitale und der Prostata.

Bei Krankheitssymptomen wie Schmerzen im Hodenbereich, einer unmöglichen Blasenentleerung trotz Drang und bei Verletzungen im Genitalbereich muss möglichst rasch ein Urologe aufgesucht werden. Doch auch auf den ersten Blick weniger dramatische Symptome wie Blut im Urin, Schmerzen beim Wasserlassen, Ausfluss aus der Harnröhre oder Juckreiz im Genitalbereich erfordern einen Arztbesuch.

Bei einem unwillkürlichen Urinverlust oder immer wiederkehrenden Blaseninfektionen kann der Urologe ebenfalls Klarheit und Abhilfe schaffen. Generell wird allen Männern spätestens ab dem 50. Lebensjahr eine regelmässige Überprüfung der Prostata empfohlen.

Häufigste Erkrankungen und Eingriffe

Krampfadern am Hoden (Varikozele)

Krampfadern am Hoden, auch Varikozele genannt, zeigen sich meist als linksseitige Schwellung im Hodensack. Verursacht wird die Schwellung durch ein Venengeflecht entlang des Hodens, das sich krampfaderähnlich ausweitet. Dabei kann es zu Spannungen beim Stehen und Gehen kommen. Betroffen sind meistens Männer zwischen 15 und 25 Jahren. Die Varikozele kann operativ entfernt oder verödet werden. Eine Abklärung durch den Urologen zeigt, ob eine Operation nötig und sinnvoll ist.

Nierenkolik

Nierensteine können sich in den Nieren, Nierenbecken, im Harnleiter und in der Blase bilden. Die steinartigen Gebilde entstehen aus Kalzium- oder Harnsäuresalzen, die in der Regel mit dem Urin ausgeschieden werden. Nierensteine entstehen unter anderem bei zu wenig Harnvolumen (geringe Flüssigkeitsaufnahme oder starker Flüssigkeitsverlust durch Schwitzen), wiederholte Harnwegsinfektionen, Bewegungsmangel oder starke Gewichtsabnahme.

Symptome einer Nierenkolik sind stechende, krampfartige Schmerzen im Rücken oder im seitlichen Unterbauch bis in den Genitalbereich, Blut im Urin, Übelkeit, Erbrechen.

Kleine Steine werden beim Wasserlösen oft von alleine herausgeschwemmt. Steine, die nicht von alleine abgehen, können mit Stosswellen zertrümmert und anschliessend über den Urin ausgespült werden. Unter Umständen ist auch eine operative Entfernung notwendig. 

Männer sind etwa doppelt so häufig betroffen wie Frauen.

Prostatavergrösserung

Die Prostata oder Vorsteherdrüse befindet sich unter der Harnblase und gleicht in Grösse und Form einer Kastanie. Mit zunehmendem Alter vergrössert sich die Prostata und kann dadurch die Harnröhre einengen. Von der gutartigen Prostata-Vergrösserung (BPH) ist etwa jeder zweite Mann ab dem 50. Lebensjahr betroffen.

Nicht jede Prostata-Vergrösserung muss zu Beschwerden führen. Entscheidend ist, ob es zu einer Harnröhrenverengung kommt. In diesem Fall verlangsamt sich der Harnfluss und die Blase wird nicht mehr vollständig entleert. Typisch ist ein schwacher Harnstrahl oder ein Tröpfeln.

Suche Sie bei diesen Symptomen unbedingt einen Urologen auf. Bleibt die Prostatavergrösserung unbehandelt – medikamentös oder operativ –, kann es zu Harnwegsinfektionen, Entzündungen der Prostata bis hin Nierenschädigungen führen.

Prostatavergrösserung –Laser

Die sogennante GreenLight Lasertherapie ist ein minimal invasives Verfahren, das mit einer dünnen Laserfaser durchgeführt wird. Diese Laserfaser wird in die Harnröhre eingeführt und sendet einen Laserstrahl aus, der das Prostatagewebe erhitzt und verdampft.

Die GreenLight-Lasertherapie ist genauso wirksam wie die operative Methode. Sie verbreitert die Harnröhre für den Harnabfluss, aber mit viel geringeren Nebenwirkungsrisiken (zum Beispiel erektile Dysfunktion oder Blutungen).

Prostatavergrösserung – Wasserdampf

Schonender geht es kaum: Bei der sogenannten Rezum™-Therapie wird die vergrösserte Prostata allein mittels Wasserdampf behandelt.

Der 70 Grad warme Wasserdampf gelangt in das Prostatagewebe durch ein sehr dünnes Kunststoffrohr, das in die Harnröhre eingeführt wird. Der Dampf wird direkt in das zu behandelnde Prostatagewebe appliziert. Dieser Vorgang dauert pro Wasserdampfstoss etwa 9 Sekunden. Das behandelte Gewebe stirbt dadurch ab und wird vom Körper abgebaut. Die Anzahl der Applikationen ist abhängig von der Größe der Prostata. Die gesamte Behandlung dauert rund fünf bis zehn Minuten.

Das Verfahren hat in der Regel weder Einfluss auf die Erektions- noch die Ejakulationsfunktion und ist für den Patienten schmerzfrei.

Urologische Krebsleiden

Bösartige Geschwülste können in verschiedenen urologischen Bereichen auftreten, beispielsweise in der Harnblase, in der Niere, in den Hoden oder im Penis.

Lassen Sie sich bei Beschwerden frühzeitig untersuchen, so dass bösartige Tumore – insofern diese vorhanden sind – frühzeitig erkannt und behandelt werden können. 

Unterbindung der Samenwege

Bei der Sterilisation (Vasektomie) wird der Samenleiter operativ unterbrochen. Diese Methode ist die Sicherste, wenn es darum geht, eine dauerhafte Unfruchtbarkeit beim Mann zu erzielen. Der rund 30-minütigeEingriff ist weder schmerzhaft noch gefährlich und wird bei örtlicher Betäubung durchgeführt. 

Oft übernimmt die Zusatzversicherung der Krankenkasse einen Teil der Kosten. Eine Abklärung bei der Krankenversicherung lohnt sich deshalb.

Vorhautenge

Bei einer Vorhautverengung (Phimose) kann die Vorhaut nicht hinter die Eichel zurückgezogen werden. Dadurch wird die Hygiene erschwert, was zu diversen Beschwerden führen kann, zum Beispiel zu einer Entzündung, zu erschwertem Wasserlösen oder gar zu einer schlechten Durchblutung. Die Vorhautverengung kann angeboren sein, oder sich erst mit den Jahren durch Entzündungen, Verletzungen oder Krankheiten entwickeln.

Bei Erwachsenen wird die Vorhautverengung in örtlicher Betäubung, bei Knaben eventuell in Kurznarkose operiert. Bei Kleinkindern können bereits Kortisonsalben helfen.

Wasserbruch

Als Wasserbruch (Hydrozele) wird die Flüssigkeitsansammlung im Hodensack bezeichnet. Anfangs verläuft die Hydrozele noch ohne Beschwerden, mit zunehmender Schwellung des Hodens sind Druckschmerzen möglich. Der Wasserbruch kann angeboren sein oder sich mit den Jahren entwickeln. Oft bildet sich die Hydrozele von selbst zurück, in manchen Fällen kann eine operative Behandlung nötig sein.

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